Roman Graf, geboren am 14. 4. 1978 in Winterthur (Kanton Zürich/Schweiz). Lehre als Forstwart und längere Aufenthalte in London und Grenoble; anschließend Behindertenbetreuer, Redakteur und Journalist. Einige Semester Studium der Publizistik an der Schule für Angewandte Linguistik in Zürich, anschließend Diplom- und Masterstudiengang „Literarisches Schreiben“ am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, während dessen der Roman „Herr Blanc“ entstand. Leitung einer Schreibwerkstatt für Germanistikstudenten in Osijek, Kroatien. Grafs Lyrik und Prosa erscheinen im „Jahrbuch der Lyrik“ sowie in den Literaturzeitschriften „manuskripte“, „Akzente“ und „Entwürfe“. Roman Graf lebt seit 2007 als freier Autor in Leipzig. 2007 erhielt er ein Aufenthaltsstipendium im Edith-Stein-Haus, Breslau/Polen, und war Artist in Residence in der Villa Decius, Krakau/Polen. 2010 erhielt er ein Aufenthaltsstipendium im Literarischen Colloquium Berlin. 2013 war er mit „Niedergang“ für den Schweizer Buchpreis nominiert.
* 14. April 1978
von Andrea-Dana Langenfeld
Essay
Roman Grafs erster Roman „Herr Blanc“ (2009) bestätigt zwei gängige Stereotype über die Schweizer Literatur: Er ist in engen Räumen angesiedelt und handelt von kleinen Weltausschnitten. Aber der Roman spielt auch mit Vorurteilen über das Land, von dem Roman Graf sagt, er könne dort nicht mehr leben. Pedanterie, übertriebene Reinlichkeit und Ignoranz allem Fremden gegenüber sind Eigenschaften des Antihelden Anton Blanc. Als Klischee eines spießigen ...